Samstag, 23. August 2008

La premiera semaña en San Sebastian

Buenas tardes de Costa Rica!!!

Ich bin jetzt schon fast eine Woche hier in Costa Rica, ein traumhaftes Land und endlich gibt es ein erstes Lebenszeichen von mir. :)
So langsam habe ich auch das Gefuehl richtig hier in meiner neuen Heimat auf Zeit anzukommen, denn die ersten Tage hat mir die Zeitumstellung doch etwas in den Knochen gesteckt. Mittlerweile ist es aber schon nahezu unvorstellbar fuer mich, dass es bei euch gerade mitten in der Nacht ist. Ich wuerd mal schaetzen, dass es bei euch so um Mitternacht sein muesste, hab leider gerade keine Uhr da, um an meinen Fingern acht Stunden dazuzuzaehlen. Wie ich das des oefteren tue. :) Ach ich sitz uebrigens im Moment bei uns im Internetcafe, koennt ihr ja nicht wissen, ich vergas. :) Des is gleich bei uns um die Ecke, also echt ganz praktisch.
So, wie immer weiss ich mal wieder gar nicht wo ich mit erzaehlen beginnen soll, dabei hab ich hier schon so viel erlebt und so viele tolle Sachen gesehen. Am Besten ich fang vielleicht einfach mal mit dem heutigen Tag an. Heute war naemlich der zwanzigste Geburtstag von unserer Kirche, der ILCO - Iglesia Luterana Costaricense, und dazu gab es natuerlich ein grosses Fest, mit Gottesdienst, Essen, Spielen, einer Fotoausstellung... Etwa 100 Leute sind dazu aus den Umliegenden barrios gekommen und auch von etwas weiter weg, wie zum Beispiel Sarapiqui, der Ort an dem ich schon bald leben werde, haben sich die Leute auf den Weg gemacht. Wahrscheinlich denken jetzt viele von euch Gottesdienst, na toll, wie langweilig. Aber Langweilig, ganz im Gegenteil. Einen Gottesdienst hier koennt ihr niemals mit einem Gottesdienst bei uns gleichsetzen. Hier sind die Leute alle so freundlich und offen und herzlich und genauso gestalten sie auch ihre Misas. Man muss nicht die ganze Zeit still sitzen bleiben, die Kinder duerfen auch einfach rumlaufen und es stoert niemanden, aber einer der groessten Unterschiede ist wohl, dass es statt einer Predigt, eher so eine Art Diskussionsrunde gibt. Also nachdem die Lesung vorgelesen wurde kann jeder der moechte etwas zu dem Text sagen. Ich finde das echt ganz toll, nur leider versteh ich noch etwas wenig. Heute hat zum Beispiel ein Maedchen aus einem der Armenviertel, in dem viele illegale Einwanderer aus Nicaragua leben, erzaehlt, dass ihre Mutter immer sehr viel getrunken hat und sie auch oft geschlagen wurde. Dabei hat sie sogar zu weinen begonnen, aber dennoch oder vielleicht auch gerade deshalb finde ich es besonders mutig von ihr, sich da vor die versammelte Kirchengemeinde zu stellen und so viel von sich preiszugeben. Und das war beileibe kein Einzelfall heute. Trotzdem strahlen die Leute hier aber so viel Lebensfreude aus und ich bin immer wieder erstaunt, dass die Leute wirklich so arm sein sollen. Besser gesagt ich kann es noch gar nicht wirklich glauben, weil man sieht es ihnen einfach nicht an.
Leider hab ich jetzt gar keine Zeit mehr, aber ich versuche bald mal wieder was von mir hoeren zu lassen und diesen Eintrag zu vervollstaendigen.
Alles liebe
Judith

Keine Kommentare: